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Politik

Zuckerberg sagt Sorry im Senat

10. April 2018

Im Skandal um den gigantischen Datenmissbrauch bei Facebook hat sich der Gründer und Chef des Online-Netzwerks seiner ersten Anhörung im US-Senat gestellt - und sich dabei zu seiner persönlichen Verantwortung bekannt.

Facebook-Chef Zuckerberg vor dem US-Senat
Bild: Getty Images/AFP/J. Watson

"Es war mein Fehler, und es tut mir leid", erklärte Facebook-Chef Mark Zuckerberg in einer gemeinsamen Sitzung der Senatsausschüsse für Justiz und Handel in Washington. Priorität habe für ihn nach wie vor, die Menschen zu vernetzen - und das werde immer wichtiger sein als die Interessen der Werbekunden, "solange ich Facebook führe", sagte der 33-jährige Superstar der Internetbranche. "Ich habe Facebook gegründet, ich leite die Firma und ich bin verantwortlich für das, was hier passiert ist."

Zuckerberg kündigte zugleich an, alle Apps zu untersuchen, die Zugriff auf zahlreiche Facebook-Nutzerinformationen haben. Letztlich sei es auch möglich, Apps von der Plattform zu verbannen, so der Facebook-Gründer, der für den Auftritt Anzug und Krawatte trug - statt (wie sonst üblich) T-Shirts und Jeans. 

Protestaktion vor dem Kapitol, in dem auch der US-Senat tagtBild: Reuters/A.-P. Bernstein

87.000.000!

Bei dem aktuellen Datenskandal hatte der Entwickler einer Umfrage-App vor mehr als vier Jahren Informationen von Nutzern unrechtmäßig an die britische Analyse-Firma "Cambridge Analytica" weitergereicht, die später unter anderem für das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump arbeitete. Dabei ging es nicht nur um die Daten der Umfrage-Teilnehmer, sondern auch um die ihrer Facebook-Freunde. Nach Einschätzung von Facebook könnten die Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern weltweit betroffen sein.

Auf Nachfrage des Vorsitzenden des Justizausschusses, Chuck Grassley, welche Daten genau und in welcher Menge von "Cambridge Analytica" abgegriffen wurden, wich Zuckerberg aus. Doch er versprach, Antworten nachzureichen - auch zu diversen anderen Detailfragen. Der Chef des Handelsausschusses, John Thune, betonte, dass die Zeit für mehr Regulierung von Unternehmen wie Facebook gekommen sei könnte. Er sei sich nicht sicher, dass Nutzer mit vollem Verständnis der Konsequenzen ihre Daten an die Online-Firmen gäben. 

Zuckerbergs Ziel

Seit Bekanntwerden des Skandals vor gut drei Wochen steht das weltgrößte soziale Netzwerk massiv in der Kritik. Unter anderen ermitteln die US-Verbraucherschutzbehörde FTC und die Generalstaatsanwälte von 37 Bundesstaaten in dem Fall. Facebook dreht nach eigener Darstellung an vielen Stellschrauben, um den Datenschutz und die Transparenz zu verbessern. "Es wird einige Zeit brauchen, um all die Veränderungen abzuarbeiten, die wir vornehmen müssen, aber ich bin dem Ziel verpflichtet, es hinzubekommen", versicherte Zuckerberg. 

wa/rb (rtr, dpa, afp)

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