Die von Prinz Harry ins Leben gerufenen Invictus Games für im Krieg verwundete Soldaten und Soldatinnen gastieren zum ersten Mal in Deutschland. Auch der Initiator selbst wird bei den Spielen in Düsseldorf anwesend sein.
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Düsseldorf ist Schauplatz der Invictus Games. Vom 9. bis 16. September gastieren die Spiele für im Krieg versehrte Soldaten und Soldatinnen in Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt - und damit zum ersten Mal in ihrer Geschichte in Deutschland. Zuvor haben in diesem Jahr bereits die Sommerspiele der Special Olympics (Berlin) und die Spiele für kleinwüchsige Menschen World Dwarf Games (Köln) erstmalig in Deutschland stattgefunden.
Was sind die Invictus Games?
Die Invictus Games wurden von Prinz Harry ins Leben gerufen und sind eine paralympische Sportveranstaltung für Soldaten und Soldatinnen, die im Krieg verletzt worden sind oder durch Erkrankungen unter körperlichen oder psychischen Folgen leiden. Die Invictus Games fanden erstmals 2014 statt und sollen laut Harry "die Bedeutung des Sports bei der Gesundung demonstrieren, die Rehabilitation unterstützen und das Leben jenseits von Behinderung zeigen".
Harry, der selbst als Soldat für die britische Luftwaffe in Afghanistan im Einsatz war, hatte die Idee für die Invictus Games nachdem er 2013 mit einer britischen Militärauswahl an den US Warrior Games, einer ähnlichen Veranstaltung in den USA, teilgenommen hatte. 2014 schuf er nach diesem Vorbild eine europäische Variante und nannte sie Invictus Games. Invictus bedeutet auf deutsch unbesiegt oder unbezwungen.
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Wer nimmt teil?
An der ersten Ausgabe, die 2014 im Queen Elizabeth Olympic Park in London - dem Schauplatz der Olympischen Spiele 2012 - ausgetragen wurde, nahmen über 300 Sportlerinnen und Sportler aus 13 Nationen, darunter Deutschland, teil. 2016 folgte die zweite Ausgabe mit 15 Nationen in Orlando in Florida, 2017 war das kanadische Toronto Schauplatz der Invictus Games mit 17 Nationen.
Deutschland nahm an bisher allen Ausgaben teil und ist mit Düsseldorf nach London, Orlando, Toronto, Sydney (2019) und Den Haag der sechste Austragungsort der Invictus Games - die von der Stadt Düsseldorf gemeinsam mit der Bundeswehr veranstaltet werden. Schirmherr Prinz Harry hat angekündigt, während der gesamtem Länge der Spiele vor Ort zu sein und wird sich am Samstag vor der Eröffnungsfeier ins Goldene Buch der Stadt Düsseldorf eintragen.
Welche Sportarten gibt es?
Sportlich geht es am Sonntag (10. September) los. Rund 500 Sportlerinnen und Sportler aus 21 Nationen - darunter die Ukraine - werden für die Spiele im Düsseldorfer Stadion und den umliegenden Sportstätten erwartet. Erstmalig dabei sind in diesem Jahr die Teams aus Israel, Kolumbien und Nigeria. Die Spiele in Düsseldorf stehen unter dem Motto "A Home for Respect". Rund 2500 freiwillige Helfer, die "Volunteers", sollen während der Spiele laut Veranstalter in und um die Sportstätten zum Einsatz kommen.
Eine neue Sportart gibt es mit Tischtennis in diesem Jahr auch. Dazu kommen die Entscheidungen in den Disziplinen Bogenschießen, Leichtathletik, Indoor-Rudern, Bankdrücken, Sitzvolleyball, Radfahren, Schwimmen, Rollstuhl-Rugby und Rollstuhl-Basketball.
Invictus Games: Ein Wettkampf für Kriegsversehrte
Zum ersten Mal finden die Invictus Games für Veteranen in Deutschland statt - unter den Teilnehmern sind auch ukrainische Soldaten. Es geht nicht nur um Sport, sondern auch um Respekt und neue Lebensfreude.
Bild: ODD ANDERSEN/AFP/Getty Images
Deutsche Premiere mit Prinz Harry
Prinz Harry zu Besuch beim Rollstuhl-Rugby der Invictus Games Düsseldorf: 2014 hatte er den internationalen Wettbewerb für Soldaten mit bleibenden körperlichen oder seelischen Verletzungen gegründet. Der Sportwettbewerb für Kriegsversehrte wird alle zwei Jahre ausgetragen und feiert nun seine Premiere in Deutschland.
Bild: Chris Jackson/Getty Images
Lasset die Spiele beginnen!
Rollstuhl-Rugby (hier die Partie Vereinigtes Königreich gegen Frankreich) gehört ebenso zu den Disziplinen wie Leichtathletik oder Bogenschießen. Prinz Harry, einst selbst Soldat im Einsatz in Afghanistan, ist Schirmherr der Veranstaltung: "Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, euer Leben anzupacken und eure Herzen zu öffnen", appelliert er bei der Eröffnungsfeier.
Bild: Odd ANDERSEN/AFP
Mit der Kraft der Arme durch das Ziel
1400 Meter so schnell wie möglich - das ist das Ziel des US-amerikanischen Athleten Gerald Blakely. Die Invictus Games sollen nicht nur den Sportsgeist fördern, sondern die Teilnehmer bei ihrer Rehabilitation unterstützen. Dieses Jahr treten über 500 versehrte Soldatinnen und Soldaten sowie Veteranen aus 21 Nationen in zehn Sportarten gegeneinander an.
Bild: Odd ANDERSEN/AFP
Ein besonderer Moment für Team Ukraine
Insbesondere das ukrainische Team wurde herzlich empfangen. Volodymyr Hera vom Team Ukraine nutzt seine Teilnahme am Kugelstoß-Finale für eine politische Botschaft: "Wir brauchen F16 [Kampfflieger]" steht auf seinem Arm.
Bild: Joern Pollex/Getty Images
Die Herausforderung psychischer Verletzungen
Ein britischer Athlet wird nach seinem Rennen getröstet. Fast die Hälfte der Wettkämpfer kämpft mit psychischen Verletzungen und Erkrankungen. Die Geschichten der Teilnehmenden zeigen den hohen Preis des Dienstes: Der Einsatz von Soldaten und Soldatinnen sollte "nie als selbstverständlich betrachtet werden", sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bei der Eröffnung.
Bild: Odd ANDERSEN/AFP
Hartes Training unabdingbar
"A Home for Respect" ist das diesjährige Motto der Invictus Games, und Respekt nötigt auch das sportlichen Pensum ab. Hartes Training ist - wie für jeden anderen sportlichen Wettkampf auch - unabdingbar für eine erfolgreiche Teilnahme bei den Invictus Games. Hier bereitet sich der jordanische Athlet Ahmad Albarahmeh auf seinen Versuch im Kraftdreikampf mit 155 kg vor.
Bild: Odd ANDERSEN/AFP
Rückkehr ins normale Leben
Das deutsche Team besteht aus 31 Männern und sieben Frauen, die meisten sind aktive oder ehemalige Bundeswehr-Soldaten. Erstmals nehmen auch Einsatzkräfte von Polizei, Bundespolizei und Feuerwehr teil. Auch sie trugen seelische oder körperliche Verletzungen aus Einsätzen davon. Neben der Rückkehr ins normale Leben wollen sie mehr Aufmerksamkeit auf verwundete Soldaten in Deutschland lenken.
Bild: Odd ANDERSEN/AFP/Getty Images
Zuschauermagnet
Rund 100.000 Zuschauer erwarten die Veranstalter vor Ort. "Family & Friends" sind ein wichtiger Bestandteil der Invictus Games - sie leisten oft entscheidende Beiträge zur Genesung der Soldatinnen und Soldaten. Aber nicht nur Angehörige feuern in Düsseldorf begeistert die Athleten an, auch sehr viele andere wollten sich die Invictus Games nicht entgehen lassen.