Zuwanderung sorgt für mehr Kinderreichtum in Deutschland
23. Juni 2025
Im Zuge der verstärkten Einwanderung nach Deutschland seit 2015 hat die Zahl kinderreicher Familien in den vergangenen Jahren wieder zugenommen. Gut jedes vierte Kind (26 Prozent) lebte 2024 in einer Familie mit mindestens drei Kindern im gemeinsamen Haushalt, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Der Anteil von Kindern in kinderreichen Familien war von 1996 bis 2015 von 25 auf 23 Prozent zurückgegangen. Bis 2024 stieg er dann jedoch wieder auf 26 Prozent. "Hintergrund für die Entwicklungen der letzten zehn Jahre dürfte vor allem die Zuwanderung in den Jahren ab 2015 sein", erläuterte das Bundesamt in Wiesbaden.
Unterschiede je nach Herkunft
Familien mit Einwanderungsgeschichte hatten laut den Destatis-Erhebungen etwa doppelt so oft drei oder mehr Kinder als Familien ohne ausländische Wurzeln. In 19 Prozent der Familien mit Migrationshintergrund lebten 2024 mindestens drei Kinder, in den anderen Familien traf dies lediglich auf rund zehn Prozent zu.
Acht Prozent der Kinder lebten 2024 sogar mit drei oder mehr Geschwistern zusammen. Fast jedes fünfte Kind (18 Prozent) wuchs mit zwei Geschwistern auf. 44 Prozent der Kinder wohnten mit einem Geschwisterkind im selben Haushalt. Rund 30 Prozent hatten keine Geschwister, waren also "Einzelkinder".
Mehr größere Familien im Westen
In den westlichen Bundesländern waren kinderreiche Familien mit rund 13 Prozent - bezogen auf die Zahl der Familien - etwas häufiger vertreten als in Ostdeutschland mit elf Prozent.
Bei den Zahlen handelt es sich um Ergebnisse des sogenannten Mikrozensus, für den jährlich ein Prozent der Bevölkerung befragt wird. Als Familie werden alle Eltern-Kind-Gemeinschaften gezählt, die in einem gemeinsamen Haushalt leben. Kinder, die ausgezogen sind, werden nicht mehr berücksichtigt.
wa/ch (rtr, kna, dpa, afp)