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PolitikAsien

Zwölf Jahre Haft für Malaysias Ex-Premier

28. Juli 2020

Najib Razak soll sich in seiner Amtszeit kräftig aus einem Staatsfonds bedient haben - für private Zwecke. Weitere Urteilssprüche werden folgen, dem früheren Regierungschef droht insgesamt jahrzehntelange Haft.

Najib Razak trifft am Gericht in der Hauptstadt Kuala Lumpur ein (Foto: Reuters/Lim Huey Teng)
Najib Razak trifft am Gericht in der Hauptstadt Kuala Lumpur einBild: Reuters/Lim Huey Teng

Malaysias Ex-Regierungschef Najib Razak ist in einem seiner Prozesse um den Finanzskandal bei einem Staatsfonds zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er muss zudem 210 Millionen Ringgit (umgerechnet rund 42 Millionen Euro) bezahlen - kann er dies nicht, drohen weitere fünf Jahre Haft. Der Richter sagte in der Hauptstadt Kuala Lumpur, die Staatsanwaltschaft habe Najibs Schuld in allen Anklagepunkten nachgewiesen.

Zu Najibs Regierungszeit von 2009 bis 2018 waren Milliardensummen aus dem Staatsfonds 1MDB veruntreut worden. Ihm persönlich wurde vorgeworfen, rund 42 Millionen Ringgit (gut 8,4 Millionen Euro) unter anderem für den privaten Kauf von Luxuswohnungen und Kunstwerken verwendet zu haben.

Der frühere Ministerpräsident Malaysias auf dem Weg zu einem Gerichtstermin im April vergangenen JahresBild: picture-alliance/AP Photo/V. Thian

Aber Najibs Probleme mit der Justiz enden damit noch nicht: Insgesamt laufen gegen den heute 67-Jährigen fünf Prozesse mit 42 Anklagepunkten. Es war dies nun das erste Verfahren, in dem ein Urteil erging. Die in diesem Prozess gegen ihn erhobenen Anklagepunkte lauteten unter anderem auf Machtmissbrauch und Geldwäsche. Najib weist alle Vorwürfe vehement zurück.

Der vormalige Regierungschef hatte auf erste Berichte über riesige Geldsummen auf seinen Bankkonten mit einem zunehmend autoritären Regierungsstil reagiert. 2018 dann wurde sein Regierungsbündnis Barisan Nasional (BN), das in Malaysia seit der Unabhängigkeit 1957 an der Macht war, abgewählt. Najib wurde erst nach seinem Ausscheiden aus dem Amt angeklagt. Wichtige Bankgeschäfte für den Fonds 1MDB hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs abgewickelt, gegen die Ermittlungen in den USA im Zusammenhang mit dem Skandal eingeleitet wurden..

sti/ww (afp, ap, rtr)