Frankreichs ehemaliger Fußball-Serienmeister Olympique Lyon muss aufgrund seiner finanziellen Situation zwangsweise aus der ersten französischen Liga absteigen. Dabei hatte Lyon sich sportlich als Sechster der Ligue 1 für den Europapokal qualifiziert.

Die französische Fußball-Finanzaufsicht DNCG (Direction Nationale du Contrôle de Gestion) hatte den Zwangsabstieg zum Saisonende bereits im November vergangenen Jahres auf Bewährung verhängt. Die Schulden des Vereins hatten sich damals auf rund 500 Millionen Euro belaufen.

OL will in Berufung gehen 

Nach einer Anhörung am Dienstag bestätigte die DNCG ihre Entscheidung. Olympique Lyon ist im Besitz des US-Amerikaners John Textor. Über seine Holding Eagle Football hält er auch Anteile an anderen Profiklubs. Textor hatte die Kontrolleure bei der Anhörung nicht mehr überzeugen können, dass sich die finanzielle Schieflage in Kürze abwenden ließe.

Gegen die Entscheidung kann Lyon allerdings noch Berufung einlegen. Wie französische Medien berichten, will der Klub davon auch Gebrauch machen. Er soll dafür sieben Tage Zeit haben. Bleibt es jedoch beim Zwangsabstieg für Lyon, profitiert Stade Reims davon. In der Relegation hatte das Team gegen den FC Metz verloren.

Erfolgreich, vor allem mit der Frauen-Mannschaft

Olympique Lyon stieg nach der Jahrtausendwende zu einem der erfolgreichsten Fußballvereine Frankreichs auf. Von 2002 an gewann OL siebenmal nacheinander den nationalen Titel.

Noch erfolgreicher als das Männerteam ist die Frauen-Mannschaft. Seit 2007 dominiert der Klub die heimische Liga und den gesamten europäischen Fußball. In den vergangenen 18 Jahren ist OL nur im Jahr 2021 nicht französischer Meister geworden. Hinzu kommen zehn nationale Pokalsiege und acht Erfolge in der Champions League.

Das Frauenteam ist vom Zwangsabstieg allerdings nicht betroffen. Aktuell steht mit Torhüterin Laura Benkrath dort auch eine deutsche Spielerin unter Vertrag. Die ehemalige Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan hatte ihre Karriere mit Ablauf der vergangenen Saison bei OL beendet. Sie hatte seit 2016 dort gespielt.

Sara Däbritz, die im Kader der DFB-Frauen für die Frauen-EM in der Schweiz steht, war von 2022 bis 2025 in Lyon ihre Teamkollegin. Däbritz wechselt zur kommenden Saison zu Real Madrid.