Zwei Dutzend tote Polizisten in Indien
13. Juli 2009Bei dem Angriff der Maoisten im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh sind am Sonntag (12.07.2009) mindestens 24 Polizisten getötet worden, darunter der Polizeichef eines Distriks. Die Nachrichtenagenturen PTI und IANS meldeten übereinstimmend, die Beamten seien in einen Hinterhalt geraten.
Eskalierende Kämpfe
Chhattisgarh ist eine Hochburg der Maoisten in Indien, die die parlamentarische Demokratie ablehnen und für ein kommunistisches Regime kämpfen. Seit 2008 eskaliert die Gewalt im Osten Indiens. Unterstützt von Hunderten Dorfbewohnern brachten zuletzt bewaffnete Maoisten die etwa 200 Kilometer westlich von Kolkata (Kalkutta) gelegene Kleinstadt Lalgarh und mehrere benachbarte Dörfer unter ihre die Kontrolle. Die Maoisten erklärten, sie kämpften für die Rechte der Landbevölkerung in der wirtschaftlich rückständigen Region. Die Regierung eroberte bei einer Gegenoffensive mit mehr als 1500 Sicherheitskräften die Region zurück.
Die Rebellen, die sich auf den chinesischen Revolutionsführer Mao Tse-tung berufen, kämpfen seit mehr als drei Jahrzehnten in mehreren ostindischen Unionsstaaten. Sie fordern vor allem Land und Arbeit für die ärmere Bevölkerung. Die bewaffneten Linksextremisten werden in Indien auch Naxaliten genannt, denn ein Bauernaufstand in dem Dorf Naxalbari (Westbengalen) Ende der 60er Jahre gilt als Auslöser der Bewegung.
13 von 29 Staaten
Die Maoisten operieren inzwischen in 13 der 29 indischen Bundesstaaten. Nach inoffiziellen Schätzungen kostete der Konflikt seit Anfang 2005 mehr als 3000 Menschen das Leben. Premierminister Manmohan Singh bezeichnete die Maoisten als "größte Herausforderung für die innere Sicherheit" Indiens.
(sams/ap/dpa)