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Zwei Mitglieder der Gurlitt-Taskforce bekannt

13. Januar 2014

Sophie Lillie und Agnes Peresztegi gehen für die Jewish Claims Conference in die Gurlitt-Taskforce. Gemeinsam mit acht weiteren Experten klären sie unter Ingeborg Berggreen-Merkel die Herkunft der Gurlitt-Bilder.

Ein Provenienzforscher blätter in einem in München gefunden Inventarbuch (Foto: DW/E. Yorck von Wartenburg)
Ein Teil der Sammlung des Kunsthändlers Cornelius Gurlitt steht im Verdacht, NS-Raubkunst zu seinBild: DW/E. Yorck von Wartenburg

Im November 2013 haben die Bundesregierung und die bayerische Staatsregierung eine Taskforce für den "Fall Gurlitt "eingesetzt. Zehn Fachleute sollen unter der Leitung von Ingeborg Berggreen-Merkel die Herkunft der Kunstwerke aus der Münchener Privatwohnung von Cornelius Gurlitt überprüfen. "Nach vorläufiger Einschätzung müssen 977 Werke auf ihre Herkunft überprüft werden. Bei dem Rest - 303 Positionen - geht man davon aus, dass sie im Eigentum der Familie Gurlitt stehen“, sagte Berggreen-Merkel im Dezember 2013 in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung.

Neben der Jewish Claims Conference (JCC) sind auch Experten der israelischen Organisation H.E.A.R.T, eine französische Forscherin und amerikanische Fachleute Mitglieder der Gurlitt-Taskforce. Aus Deutschland ist Uwe Hartmann dabei, Leiter der Arbeitsstelle für Provenienzforschung in Berlin, sowie ein Staatsanwalt.

Die Jewish Claims Conference (JCC) vertritt seit ihrer Gründung 1951 Entschädigungsansprüche jüdischer Opfer des Nationalsozialismus und Holocaust-Überlebender. Zunächst sollte von ihrer Gruppierung nur ein Vertreter in die Gurlitt-Taskforce entsendet werden. Jetzt sind es zwei: die Österreicherin Sophie Lillie und die Ungarin Agnes Peresztegi. Das hat das Frankfurter Büro der JCC gegenüber der Deutschen Welle bestätigt.

Die Österreicherin Sophie Lillie ist Provenienzforscherin. 2003 hat sie das Handbuch "Was einmal war. Die enteigneten Kustsammlungen Wiens" herausgebracht. Lillie studierte Kunstgeschichte und leitete bis 2001 die Anlaufstelle für NS-Verfolgte der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Die zweite Expertin der JCC ist die ungarische Rechtsanwältin Agnes Peresztegi. Sie ist Geschäftsführerin der Commission for Art Recovery in Europa - die Initiative kämpft mit juristischen, politischen und wissenschaftlichen Mitteln für die Rückgabe von NS-Raubgut.

Sophie Lillie, Expertin der Jewish Claims Conference für die Gurlitt-TaskforceBild: picture alliance/APA/picturedesk.com

Nach Angaben von Berggreen-Merkel hat die Taskforce bereits im Dezember mit der Provenienzrecherche der Gurlitt-Bilder begonnen: "Die Experten arbeiten vornehmlich in einem geschützten virtuellen Arbeitsraum, sodass es unerheblich ist, ob sie sich in den USA, in Israel oder Frankreich aufhalten."

az/pg (Jewish Claims Conference/New York Times/SZ)

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