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Zweite EgyptAir-Blackbox geborgen

17. Juni 2016

Nach Angaben von ägyptischen Behörden wurde "der wichtigste Teil" der zweiten Blackbox gefunden. Die Ermittler erhoffen sich daraus Erkenntnisse über die Ursache des Absturzes mit 66 Toten.

Sizilien US Aufklärungsflugzeug über dem Mittelmeer
Bild: picture-alliance/AP Photo/S. Cavalli

Der zweite Datenschreiber sei vom Suchteam "in mehreren Stücken" vorgefunden worden, hieß es von Seiten der Untersuchungskommission am Donnerstag. Einen Tag zuvor hatte man den Cockpit-Recorder der Unglücksmaschine sichergestellt, nachdem am Dienstag das Wrack vom EgyptAir-Flug MS804 lokalisiert worden war.

Ein Spezial-U-Boot des auf Mauritius ansässigen Unternehmens "Deep Sea Search" konnte einen Teil der zweiten Blackbox einsammeln, in dem die Speichereinheit enthalten ist. Experten erachten das als den "wichtigsten Bestandteil" des Gerätes.

Hoffnung auf neue Erkenntnisse

Der Airbus 320 war am 19. Mai auf seinem Flug von Paris nach Kairo kurz nach dem Eintritt in den ägyptischen Luftraum vom Radar verschwunden. Internationale Suchteams fanden später Wrackteile, die auf einen Absturz hindeuteten. An Bord der Maschine befanden sich 56 Passagiere, sieben Crew-Mitglieder und drei Sicherheitsbeamte.

"Je nachdem, welche Daten wir aus der Blackbox sichern können, werden wir anschließend wissen, was genau passiert ist", sagte Luftfahrtexperte Jean Serrat. Der Voicerecorder soll vermutlich von Alexandria nach Kairo gebracht werden, wo ein Team aus ägyptischen und internationalen Experten mit Unterstützung des Flugzeugbauers Airbus die Inhalte auswerten wird.

Bislang haben die Behörden weder technisches Versagen noch Terrorismus als Ursache für den Absturz ausgeschlossen. Der ägyptische Minister für Zivilluftfahrt hatte allerdings im Mai die Vermutung geäußert, ein terroristischer Akt sei wahrscheinlicher als ein technischer Defekt.

Wrackteile von abgestürzter EgyptAir-Maschine entdeckt

00:49

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Immer wieder Zwischenfälle

In Ägypten ist es in der jüngsten Vergangenheit zu mehreren schweren Zwischenfällen in der Zivilluftfahrt gekommen. So entführte im März ein Einzeltäter ein Flugzeug der EgyptAir auf dem Flug nach Kairo nach Zypern und drohte damit, einen Sprengstoffgürtel zu zünden.

Im vergangenen Oktober stürzte eine russische Passagiermaschine kurz nach dem Start in der Touristenhochburg Scharm-el-Sheik über dem Sinai ab. 224 Menschen kamen dabei ums Leben. Damals bekannte sich eine auf dem Sinai beheimatete Zelle der Terrormiliz "Islamischer Staat" zu dem Anschlag.

mak/cgn (afp, ap, dpa)