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Politik

Mutmaßliche Kim-Attentäterin bleibt in Haft

14. März 2019

Vor wenigen Tagen war eine Indonesierin im Prozess um den Mord an dem Halbbruder von Nordkoreas Machthaber frei gekommen. Doch ihre Mitangeklagte hat offenbar keine Chance darauf. Ihr wird weiter der Prozess gemacht.

Malaysia Doan Thi Huong vor Gericht in Kuala Lumpur
Bild: Reuters/Lai Seng Sin

Sogar schriftlich hatte die kommunistische Regierung in Hanoi Malaysia aufgefordert, die angeklagte Vietnamesin Doan Thi Huong (Bildmitte) freizulassen. Das lehnte die Justiz des südostasiatischen Staates jetzt ab. Die Entscheidung kam ebenso überraschend wie die plötzliche Freilassung ihrer indonesischen Mitangeklagten Siti Aisyah am Montag. Auch in ihrem Fall hatte sich die Regierung ihres Heimatlandes eingeschaltet und für eine Haftentlassung eingesetzt.

Bei Verurteilung droht der noch verbliebenen Angeklagten Doan Thi Huong die Todesstrafe. Ihr Anwalt kritisierte die Diskriminierung seiner Mandantin. Sie solle zum alleinigen "Sündenbock" gemacht werden. Er forderte, dass beide Frauen gleich behandelt werden. Die Ablehnung der vietnamesischen Forderung nach Freilassung bezeichnete er als "pervers".

Anschlag mit vergifteter Lotion

Die beiden Frauen sollen Kim Jong Nam, den Halbbruder von Nordkoreas Machthaber, im Februar 2017 durch einen Giftanschlag auf dem Flughafen von Kuala Lumpur getötet haben. Sie behaupten, dass sie nicht wussten, was sie taten. Angeblich dachten sie, dass sie für einen Fernsehscherz im Stil der "Versteckten Kamera" einem fremden Mann Babylotion ins Gesicht drücken sollten. Tatsächlich handelte es sich dabei um ein Nervengift.

Vermutet wird, dass der nordkoreanische Geheimdienst hinter dem Attentat steckt. Kim Jong Nam galt als möglicher Rivale seines jüngeren Halbbruders. Er lebte die letzten Jahre außerhalb von Nordkorea.

bri/qu (dpa, rtre)

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