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Zweiter Streiktag am Frankfurter Flughafen

17. Februar 2012

Auch am Freitag müssen such Flugreisende auf erhebliche Behinderungen einstellen. Die Mitarbeiter auf dem Vorfeld des größten deutschen Airports legten die Arbeit erneut nieder. Mehr als 280 Flüge sind betroffen.

Ein Flugzeug wird auf die Startbahn geschleppt (Fotot: reuters)
Frankfurt Flughafen StreikBild: Reuters

Ein Streik von lediglich 200 Beschäftigten lähmt das Airport-Drehkreuz. In der streikbedrohten Zeit von 8.00 bis 22.00 Uhr sollen 1.082 Maschinen starten oder landen. 282 Flüge wurden bereits gestrichen, wie ein Fraport-Sprecher sagte. Dabei handelt es sich meist um Kurzstreckenflüge innerhalb von Deutschland oder ins benachbarte Ausland. Stark betroffen sind Verbindungen der Fluggesellschaft Lufthansa.

Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hatte zuvor die Vorfeldlotsen, Einweiser und Verkehrsplaner zu dem 14-stündigen Ausstand aufgerufen. Am Donnerstag hatte der Arbeitskampf von 15.00 Uhr bis 22.00 Uhr gedauert. In diesem Zeitraum fielen 172 der 526 ursprünglich vorgesehenen Flüge aus. Darüber hinaus verursacht die Arbeitsniederlegung noch bis mindestens bis Samstag Behinderungen im Flugverkehr. Die Lufthansa hat bereits einige Flüge am Wochenende gestrichen, wie der Internetseite zu entnehmen ist. Das Vorfeldpersonal ist eine kleine Berufsgruppe, hat aber eine zentrale Rolle auf dem Flughafen, weshalb ihr Arbeitskampf Starts und Landungen stark behindert. Es sorgt unter anderem dafür, dass Flugzeuge sicher von ihren Parkpositionen zu den Startbahnen kommen.

Flughafenbetreiber spricht von Erpressung

Stillstand am Frankfurter Flughafen

01:03

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Der Flughafenbetreiber Fraport und die Fluggesellschaft Lufthansa hatten zuvor den Streik scharf kritisiert. "Wir fühlen uns erpresst", hieß es bei der Fraport. Auch andere Gewerkschaften und Verbände verurteilten das Vorgehen der GdF als unsolidarisch und egoistisch.

Ähnlich äußerte sich der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Klaus-Peter Siegloch. Dass 200 von 20.000 Mitarbeitern versuchten, den Betrieb lahmzulegen, sei nicht akzeptabel und führe das Streikrecht ad absurdum, sagte er und fügte hinzu: "Diese Minigruppe nimmt Zehntausende Fluggäste für ihre Tarifforderungen in eine Art Geiselhaft."

Positionen seit Monaten verhärtet

Im Tarifstreit zwischen GdF und Fraport sind die Positionen seit Monaten verhärtet. Mit dem Streik will die GdF Fraport dazu zwingen, den Schlichterspruch in den Tarifverhandlungen anzunehmen und mehr Gehalt für die Beschäftigten in der Verkehrszentrale, der Vorfeldkontrolle und der Vorfeldaufsicht bereitzustellen. Die Arbeit der Vorfeld-Kontrolleure sei mit der Eröffnung der vierten Landebahn in Frankfurt wesentlich anspruchsvoller geworden, argumentiert die Gewerkschaft. Die Lohnentwicklung habe damit aber nicht Schritt gehalten.

Fraport betrachtet die GdF-Forderungen als "extrem hoch". Sie liefen auf Entgelterhöhungen um bis zu 70 Prozent hinaus. Ein Kompromissvorschlag des früheren Ersten Hamburger Bürgermeisters Ole von Beust, der als Schlichter eingesetzt wurde, hatte keinen Durchbruch gebracht.

GD/mm (dpa, rtr, dapd, afp)

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