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Zweitplatzierter spricht von Wahlbetrug

Annamaria Sigrist3. Juli 2012

In Mexiko geht nach der Präsidentenwahl der Zweitplatzierte Obrador in die Offensive: Er wirft Wahlsieger Nieto und dessen Partei Wahlbetrug vor. In Mexiko-Stadt gingen derweil tausende Studenten auf die Straßen.

Andres Manuel Lopez Obrador streckt siegessicher die Hand in die Luft (Foto: AP)
Bild: dapd

Nach der mexikanischen Präsidentenwahl lehnt der Zweitplatzierte Andrés Manuel López Obrador (Artikelbild) weiter ein Eingeständnis seiner Niederlage ab. Der Kandidat der linksgerichteten Partei der Demokratischen Revolution (PRD) erreichte nach vorläufigen Ergebnissen rund 32 Prozent der Stimmen, während der Kandidat der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI), Enrique Peña Nieto, am Sonntag auf rund 38 Prozent kam.

Unregelmäßigkeiten bei der Wahl

"Wir können kein durch Betrug entstandenes Ergebnis akzeptieren", sagte López Obrador vor Anhängern. Er warf Peña Nieto vor, Millionen Pesos ausgeben zu haben, um Wählerstimmen zu kaufen. Zudem hätten die Medien Peña Nieto und dessen Partei begünstigt.

Mexiko: Betrugsvorwürfe gegen Nieto

01:14

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"Mexiko ohne PRI", skandierten die rund 25.000 Studenten, die in der Hauptstadt gegen Peña Nieto und seine Partei mobil machten. Auch aus ihren Reihen gab es Betrugsvorwürfe. Die Wahlfälschungen seien von den Medien organisiert worden, sagte der Demonstrant Miguel Platas. Am Wahltag selbst sei der Betrug mit Stimmenkäufen und einer Manipulation der Ergebnisse fortgesetzt worden.

Obrador war bereits bei der Wahl 2006 knapp gegen den Konservativen Felipe Calderón unterlegen. Proteste legten daraufhin wochenlang die Hauptstadt lahm.

Glückwünsche aus den USA

US-Präsident Barack Obama gratulierte Peña Nieto bereits per Telefon. Die USA sähen mit Freude dem Erreichen gemeinsamer Ziele entgegen, wie der Förderung der Demokratie, des wirtschaftlichen Aufschwungs sowie der Sicherheit in der Region und in der Welt, gab die US-Botschaft in Mexiko-Stadt Obamas Worte an den designierten Präsidenten wieder.

Peña Nieto fühlt sich als SiegerBild: Reuters

Nach zwölf Jahren konnte die mexikanische Partei der Institutionellen Revolution (PRI) vorläufigen Ergebnissen zufolge am Sonntag wieder einen Sieg bei einer Präsidentenwahl feiern. Dabei war ihr Kandidat Peña Nieto als Favorit in das Rennen um das höchste Staatsamt in Mexiko gegangen, blieb aber mit seinem Ergebnis hinter den Erwartungen zurück. Die offiziellen Endergebnisse sollen am kommenden Wochenende bekannt gegeben werden.

Peña Nieto kündigte an, nach seiner Amtsübernahme am 1. Dezember schnelle und effiziente Maßnahmen gegen die Drogenkartelle zu ergreifen.

as/qu (dpad, rtr, afp, epd)