Zwischen Masse und Klasse - Bildung in Burkina Faso
2. November 2004Nirgendwo sonst besuchen weniger Kinder eine Grundschule als in Burkina Faso.Trotz dieses traurigen Weltrekords sind die wenigen Schulen in dem Land nördlich der Elfenbeinküste hoffnungslos überfüllt – und finanziell unterversorgt. Klassengrößen von über 100 Kindern sind hier keine Seltenheit. Strom und Wasser fehlen.
Offiziell geht die Schulpflicht bis zum 16. Lebensjahr. Doch die Realität sieht anders aus. Nur jeder zehnte Schüler schafft den Sprung in die Sekundarstufe. Ein ähnliches Bild bieten die zwei Universitäten des Landes: schlechte Ausstattung, schlechte Bezahlung der Lehrkräfte, schlechte Berufschancen für die Absolventen.
Ohne echte Bildungschancen sind die Aussichten auf Entwicklung schlecht. Ein Teufelskreis?
Es gibt Konzepte, die dem "Land der aufrechten Männer" – so die Übersetzung von Burkina Faso - Hoffnung geben. Die UNICEF unterstützt ein Netz von sogenannten Satellitenschulen, die auch in den kleinsten Dörfern die Kinder fit für die Schule machen sollen. Gleichzeitig bringen deutsche Entwicklungshelfer das duale Ausbildungssystem ins Land – die Kombination von Berufsschulen mit der Lehre in privaten Betrieben. Die 17-jährige Amata ist eine der Glücklichen, die es geschafft haben, so eine begehrte Lehrstelle zu ergattern – als Automechanikerin. Ihr Ziel ist die eigene Werkstatt.
Amata ist ihrem Traum schon ein Stück näher gekommen. Doch für viele sind Ausbildung und ein bescheidener Wohlstand noch unerreichbar.
Anke Hagedorn von der Deutschen Welle hat zusammen mit Yaya Boudani und Ouabo Nombré von Radio Pulsar und Radio Savanne Burkina Faso bereist und ist dabei auf Hoffnungsträger und Hoffnungslose getroffen. Ergebnis ist eine 30-minütige Koproduktion, die in deutsch und französisch vorliegt.