"Zynische Attacke" auf Bus in der Ukraine
17. Mai 2025
Wie die Militärverwaltung mitteilte, war der Bus auf dem Weg in die Regionalhauptstadt Sumy, als er nahe der Stadt Bilopillja beschossen wurde. Die Attacke sei "zynisch" gewesen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland vor, bei dem Drohnenangriff auf den Bus vorsätzlich Zivilisten getötet zu haben.
"Alle Verstorbenen waren Zivilisten. Und den Russen konnte nicht entgangen sein, auf welche Art von Fahrzeug sie gezielt haben", schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Er veröffentlichte Bilder von einem völlig zerstörten blauen Transporter - ohne Fensterscheiben und mit aufgerissenem Dach.
Nach ukrainischen Angaben kamen bei dem Angriff in der grenznahen Stadt Bilopillja im Gebiet Sumy neun Menschen ums Leben. Sieben wurden demnach verletzt, sie erlitten Verbrennungen und Knochenbrüche.
Russland greift die Grenzregion Sumy wieder verstärkt an, seitdem die ukrainische Armee im März aus der benachbarten russischen Region Kursk vertrieben worden war.
Noch am Vortag war verhandelt worden
Am Freitag hatten Vertreter Moskaus und Kyjiws unter türkischer Vermittlung knapp eineinhalb Stunden über ein mögliches Ende des Krieges gesprochen. Über eine Waffenruhe wurde keine Einigkeit erzielt. Einziges greifbares Ergebnis war die Vereinbarung, jeweils 1000 Kriegsgefangene auszutauschen.
Das wäre der bisher größte Austausch dieser Art seit Kriegsbeginn im Februar 2022. Ein genauer Zeitpunkt wurde nicht öffentlich genannt. Der Austausch solle aber "in nächster Zeit " erfolgen, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow.
Türkei rechnet mit weiteren Gesprächen
Der türkische Außenminister Hakan Fidan erklärte nach dem Treffen auf der Plattform X, die russischen und ukrainischen Delegationen hätten sich "im Prinzip" auf weitere Gespräche geeinigt. In Moskau machte der Leiter des Außenausschusses im russischen Parlament, Leonid Sluzki, deutlich, er rechne mit einer schnellen Entscheidung über neue Gesprächsrunden.
"Die Auswertung wird Stunden, höchstens Tage dauern", sagte Sluzki im russischen Staatsfernsehen. Dann könne mit der Gegenseite über einen neuen Termin gesprochen werden.
US-Präsident Donald Trump hatte schon am Donnerstag - nach Bekanntwerden des Fehlens von Kremlchef Wladimir Putin - gesagt, dass er keine großen Erwartungen an das Treffen habe. "Es wird nichts passieren, bis Putin und ich zusammenkommen", sagte er während seiner Golfstaaten-Reise. Er erklärte erneut seine Bereitschaft, sich so bald wie möglich mit dem Kremlchef zu treffen, um den Krieg zu beenden.
Selenskyj hatte Putin am vergangenen Wochenende öffentlich zu einem persönlichen Treffen in Istanbul aufgefordert. Putin hatte darauf nicht geantwortet und stattdessen eine rangniedrigere Delegation zu den Gesprächen in die Türkei geschickt.
haz/jj (afp, rtr, dpa)
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