Zypern heißt geimpfte Urlauber willkommen
15. Februar 2021"Israelische Bürger, die geimpft sind, werden vom 1. April an keinen Test vorweisen und auch nicht in Quarantäne gehen müssen", wenn sie in die Republik Zypern reisen, sagte der zyprische Präsident Nikos Anastasiades bei einem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu. Die Begegnung habe am Vortag in Jerusalem stattgefunden, berichtete der staatliche Rundfunk. Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin erklärte nach einem Gespräch mit Anastasiades, der geplante "grüne Pass" werde es ermöglichen, die Flüge zwischen beiden Ländern wieder aufzunehmen.
Ein ähnlicher Prozess bahnt sich zwischen Israel und Griechenland an. Vor einer Woche schlossen beide Länder ein Tourismus-Abkommen, das eine Art Impf-Korridor zwischen ihnen schaffen soll. Demnach ist vorgesehen, dass Griechen und Israelis, die gegen das Coronavirus geimpft sind, schon bald im jeweils anderen Land uneingeschränkt Urlaub machen können. "Wir müssen jenen das Reisen erleichtern, die einen Impfnachweis vorlegen können", sagte der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis auf einer Pressekonferenz mit Netanjahu in Jerusalem.
In Kraft treten soll die Vereinbarung laut Mitsotakis, sobald ein "signifikanter Teil der Bevölkerung geimpft wurde" und Reisebeschränkungen zwischen beiden Ländern aufgehoben sind. Der griechische Regierungschef verwies auch auf die bereits weit fortgeschrittene Impfkampagne in Israel. "Ich hoffe, so bald wie möglich israelische Touristen in Griechenland willkommen heißen zu dürfen", fügte er hinzu. In Kreisen des Athener Tourismusministeriums wird eine solche Vereinbarung mit Israel für Ende März erwartet.
Keine Quarantäne mehr
Netanjahu betonte, die Vereinbarung werde es israelischen Touristen ermöglichen, "ohne Einschränkung oder Quarantäne nach Griechenland zu reisen". Israel hatte die seit Dezember geltenden Corona-Einschränkungen kürzlich umfassend gelockert. Bis 20. Februar ausgesetzt bleibt allerdings der internationale Flugverkehr. Der Tourismus zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Zypern, Griechenland und Israel.
In Israel wurden bereits 3,5 Millionen der neun Millionen Einwohner gegen das Coronavirus geimpft. Mehr als zwei Millionen Israelis haben bereits beide für eine vollständige Immunisierung notwendigen Impfstoffdosen erhalten. Das Land strebt an, bis Ende März alle Bürger über 16 Jahre gegen Corona zu impfen.
In Griechenland wurden bisher weniger als 360.000 Impfstoffdosen verabreicht. Am Freitag vor einer Woche verhängte die Regierung in Athen angesichts einer Zunahme bei den Ansteckungsfällen zudem wieder neue Corona-Einschränkungen, nachdem ein Lockdown Ende Dezember gelockert worden war.
Lebhafter Streit über Impf-"Vorrechte"
In Deutschland und der Europäischen Union wird derzeit kontrovers über eine mögliche Aufhebung von Reisebeschränkungen für Menschen mit Corona-Impfung diskutiert. Mit einer EU-Entscheidung wird jedoch vorerst nicht gerechnet. Zwar arbeiten die 27 EU-Staaten an einem gemeinsamen Impfpass. Die Debatte über mögliche damit verbundene Vorteile wurde jedoch im Januar vertagt. Als Hauptgrund dafür wurde angegeben, es sei noch ungeklärt, ob bereits geimpfte Menschen andere anstecken könnten.
kle/wa (dpa, afp, ap)