Gefangen im DDR-Gefängnis
Thomas Raufeisen war jahrelang in einem berüchtigten DDR-Gefängnis eingesperrt.
Mit gerade einmal 17 Jahren.
Hier hat die Geheimpolizei Stasi Thomas und Tausende andere psychisch gefoltert.
Man wurde mit Fragen bombardiert. Wochenlang. Monatelang. Sie wollten jedes noch so kleine Detail aus deinem Leben wissen. Das war sehr belastend.
Thomas' einziges Verbrechen: ein Familiengeheimnis.
Sein Vater war ein DDR-Spion, den das Leben im ostdeutschen Kommunismus immer mehr desillusionierte.
Ich saß hier drin und habe gedacht: Mein Leben ist zu Ende. Warum sperren sie mich ein? Ich habe doch keine Bank überfallen. Ich wollte nur nach Hause.
Thomas Raufeisen,
DDR-Häftling
In der DDR waren 250.000 politische Gefangene inhaftiert, bevor das System 1989 zusammenbrach.
Der Überwachungsstaat nutzte jedes Mittel der Unterdrückung, um seine Macht zu erhalten.
Thomas gibt heute Touren durch sein ehemaliges Gefängnis. Er befürchtet, dass sich die Verbrechen der Vergangenheit wiederholen könnten.
Die Menschen vergessen schnell, was in Diktaturen passiert. Aber das sollte nicht vergessen werden, denn diese Themen sind auch heute sehr aktuell.
Thomas Raufeisen | DDR-Häftling
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